Indigo Hospital - Brasilien
Der Kontakt mit Weißen, der sich vor etwa 30 Jahren intensivierte, hat aufgrund mitgebrachter Krankheiten wie Grippe, Malaria, Tuberkulose, Hepatitis und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, zu einem dramatischen Bevölkerungsrückgang geführt.
Die Waiãpi gehören der Sprachgruppe der Tupí-Guaraní an, sie sprechen Tupí. Nur wenige können Portugiesisch, zumeist nicht fließend. Das Secretaria Especial de Saúde Indígena (SESAI), eine dem brasilianischen Gesundheitsministerium angegliederte Behörde, ist für Gesundheitsprogramme für die indigene Bevölkerung verantwortlich. Allerdings werden weiße Gesundheitsarbeiter, auch aus der näheren Umgebung, von den Waiãpi rundum abgelehnt: Die Geschichte hat sie das Mißtrauen und die Angst vor dem Rassismus der Weißen gelehrt. Nur wenige Weiße erhalten Einlaß in das Reservat.
Besuch des "Indiohospitals". Bootsfahrt durch die Nebenflüsse des Rio Guama zu den sozialmedizinischen Stationen im Regenwald. Kontakt - wenn möglich - mit den lokalen Medizinmännern. Grundsätzlich muss unterschieden werden zwischen Hochlandindianern - den Nachkommen der alten Hochkulturen des Andengebietes - und Tieflandindianern, die sich in eine Vielzahl von voneinander unabhängigen Volksgruppen gliedern und vornehmlich im Amazonasbecken leben. Ungefähr 13.000 Indianer leben heute in 24 Reservaten, wo sie, weitgehend von der Zivilisation unberührt, nach althergebrachter Weise für sich selbst sorgen und ihre Kultur pflegen können. Bekannt ist vor allem der 1961 gegründete 35.000 Quadratkilometer grosse Xingu-Nationalpark am Oberlauf des Xingu-Flusses, wo neun verschiedene Stämme, unter ihnen die letzten Ureinwohner die Xingu, mit insgesamt rund 1000 Indianern leben.